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      Der heutige Ortsteil Buckow-Ost hat auf den ersten Blick wenig gemein mit dem historisch gewachsenen Ortskern von Alt-Buckow, der noch heute seine ländlich-dörfliche Vergangenheit nicht verschweigen mag. Dennoch war Buckow-Ost einst Teil des Buckower Gemeindegebiets. Dieser nordöstliche Teil der ehemaligen Buckower Feldmark war allerdings bis ca. 1900 noch unbesiedeltes Gebiet. Wegen des hohen Grundwasserspiegels war das Gebiet für den Ackerbau nicht nutzbar, die Feuchtwiesen konnten lediglich als Viehweiden genutzt werden.

Die Situation änderte sich kurz nach der Jahrhundertwende grundlegend:
Infolge der Inbetriebnahme des Wasserwerks Johannisthal im Jahr 1901 und wohl auch des Baus des Teltowkanals, der 1906 eröffnet worden ist, fielen die östlichen Teile des Buckower Gemeindegebiets trocken. Vom Besitzer der Jungfernmühle, dem Müller Wienecke, dem auch große Areale des ehemaligen Feuchtgebiets gehörten, wurden Grundstücke verpachtet oder verkauft und im Zuge einer einsetzenden Stadtflucht wurde der nordöstliche Teil der Buckower Feldmark mit Eigenheimen auf Gartengrundstücken besiedelt, ein Trend, der noch bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts anhielt. Zusätzliche Attraktivität als Siedlungsgebiet erhielt der Ortsteil durch den Anschluß an das öffentliche Trinwassernetz zeitnah zur Eröffnung des Krankenhauses Neukölln an der heutigen Rudower Straße im Jahre 1909.

Die neuen Siedlungen hoben sich recht deutlich vom Ambiente des dörflichen Alt-Buckow ab und wurden zur besseren Unterscheidung mit dem Ortsteilnamen "Buckow - Ost" ( zuweilen auch Buckow II ) bedacht.

Hatte Buckow zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch zum Landkreis Teltow gehört, so wurde es einschließlich der zugehörigen landwirtschaftlichen Flächen 1920 in Berlin eingemeindet und ist seither ein Ortsteil des Verwaltungsbezirks Neukölln.





Bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts waren weite Teile Buckows - auch des östlichen Teils - noch ländlich geprägt. Wo heute die Gropiusstadt steht, gab es ausgedehnte Roggenfelder,Vorschaubild Muehle in der Jungfernmühle an der jetzigen Goldammerstraße wurde vom Müller Wienecke noch Mehl gemahlen ( wenn auch nicht mehr mit Windkraft ) und selbst inmitten der Gartengrundstücke zwischen Girlitzweg und Johannisthaler Chaussee gab es noch einen Acker, der von der Familie Glöden wechselweise mit Roggen oder Kartoffeln bebaut wurde.

1962 wurde mit dem Bau der Gropiusstadt begonnen, was Auswirkungen sowohl auf die ländliche Idylle als auch auf die Infrastruktur Buckows haben sollte: Vorschaubild Strassenbahnendlich bekamen wir U-Bahn-Anschluß ( dafür mußte die Straßenbahn weichen ), Telefon- und Stromleitungen wurden unter die Erde verlegt, unsere eigenen Grundwasserbrunnen mußten wir aufgeben und stattdessen städtisches Wasser zu inzwischen horrenden Preisen kaufen, Vorschaubild Girlitzweg 1966die Jungfernmühle hat sich zu einem respektablen Restaurant gemausert und wo dereinst Kinder im Herbst auf dem Acker am Girlitzweg Drachen steigen ließen, werden heute kindliche Opfer großstädtischer Kultur ( re- ) sozialisiert und haben keinen Platz mehr zum Drachensteigenlassen.

Im Grunde war "Buckow-Ost" dereinst lediglich eine Lagebezeichnung mit nicht näher definierten Grenzen. Nachdem aber 2002 die Gropiusstadt zu einem offiziellen Neuköllner Ortsteil deklariert worden ist, wurde Buckow endgültig in zwei Teile gespalten, die durch die Gropiusstadt voneinander getrennt sind. Im wesentlichen bildet die Fritz-Erler-Allee bzw. die etwa entlang dieser Achse verlaufende Hochhausfront die südwestliche Grenze von Buckow-Ost; die nördlichen und östlichen Grenzen zu Britz und Rudow sind in allen Stadtplänen besser dokumentiert.


Lesen Sie als Beispiel für die Entwicklung des Siedlungsgebiets auch unseren Artikel zur Geschichte des Ortolanwegs.


Sehr ausführliche Informationen zur Buckower Geschichte, leider aber sehr wenig zu Buckow-Ost, erhalten Sie bei neukoelln-online.

Le
 

 

 

 


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